Something Forever

-Kapitel 3 Teil 5/5 -

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In Every Town And Village


Der "Hare Krishna Mantra" setzte seinen Siegeszug unvermindert fort. Der Song erklomm die Hitlisten in Holland, Deutschland, Frankreich und Schweden und erreichte in solch fernen Ländern wie Jugoslawien, Südafrika und Australien die Spitzenpositionen der Charts. Die verblüfften Krishna-Jünger gaben bald sogar Autogramme und posierten für Fotografen.

George ließ seine Mitarbeiter europaweit Auftritte für die Radha Krishna Temple Singer buchen. Bei Open-Air-Konzerten, in Fernsehsendungen und Nachtclubs. Die Jünger gingen auf Tournee, sangen mit Joe Cocker, traten mit der Band Deep Purple in Amsterdam und mit den Moody Blues in Sheffield auf. Beim Midnight-Sun-Festival in Stockholm waren sie die Headliner.

Außerdem traten sie auch im Hamburger Star Club auf, wo die Karriere der Beatles einst ihren Anfang genommen hatte. Die Phrase "Hare Krishna" wurde zu einem Dauerbrenner im Radio und im Fernsehen. Sie quoll aus den Lautsprechern der Clubs und Restaurants und fand ihren Weg in Zeitungen, Zeitschriften, Kinofilme, in die Malerei und sogar in die Kabarettaufführungen. Andere Bands, die auch die Beatles mochten, verwendeten das Mantra bei Plattenaufnahmen und Konzerten.

Dem Historiker Arthur Marwick zufolge war das Rockmusical Hair das "kulturelle Schlüsselartefakt" der Sechziger. Kurz nach der Rückkehr der Beatles aus Indien hatte es am Broadway Premiere, und es erhielt auch eine Szene mit Gruppengesang. Die in Shaftesbury Theatre aufgeführte Londoner Produktion hielt für die Theaterbesucher ein besonderes Bonbon bereit. Am Ende jeder Aufführung öffneten die Platzanweiser die Türen und führten die Londoner Krishna-Devotees auf die Bühne, wo sie die Truppe bei einem rauschenden Finale von "Hare Krishna" unterstützten. Manchmal im Ernst, manchmal im Spott wurde der Gesang "Hare Krishna" wirklich auf der ganzen Welt verbreitet. Als die Beatles 1967 bei einer Satelliten-Liveübertragung "All You Need Is Love" gesungen hatten, erreichten sie damit über fünfhundert Millionen Fernsehzuschauer, ein Kunststück, zu dessen Ausführung mehr als einhundert Techniker notwendig waren.

Jetzt, gerade einmal zwei Jahre später, erreichte George mit einem Hit, den er selbst produziert hatte, sogar ein noch größeres Publikum und erfüllte damit eine alte indische Prophezeiung aus dem sechzehnten Jahrhundert.

"Eines Tages", so hatte der Avatar Krishna Chaitanya vorhergesagt, "wird der Gesang der heiligen Namen Gottes in jeder Stadt und in jedem Dorf dieser Welt zu hören sein.!"

Und so kam es auch.

Und wie sehr es George bewunderte, dass die Krishna-Devotees ihr Leben Gott widmeten, zeigte er dadurch, dass er sich als Bürge für die Pacht eines kleinen Gebäudes in der Nähe des British Museum anbot. Einmal renoviert, würde dieses Gebäude ihr lang ersehnter Krishna-Tempel in London sein.!




(Jagjit Singh "Jai Radha Madhav Krishan Bhajan" bei YouTube)







Tatsache, Geduld führt zu Freiheit und Frieden mit der Ursache

Geduld ist ein Kennzeichen geistigen Fortschritts. Der geduldig Gelassene weiss, dass  neue Einsichten gerade im stillen Warten und Horchen aufblitzen. Und dann sind es eben diese Inspirationen, die uns zum nächsten großen Schritt vorwärts, einwärts und aufwärts befähigen, auf unserer Reise ins Selbst. Genauso wird nicht mehr Freiheit durch mehr äußeres Wissen und Wirken erreicht, sondern durch größere innere Weisheit. Zu ihr gelangst Du in der Stille - auf dem Wege zu Dir selbst. Dein innerstes Selbst (param-atma) ist Quell und Spender jener Weisheit, die keine Zweifel kennt, weil sie Gewissheit ist. Mit der Gewinnung der Selbst-Gewissheit wiederum, wird zugleich die Gott-Gegenwarts-Gewissheit gewonnen und das Selbst erfahren.

Denn das, was uns im Alltag begegnet, ist das, was wir selbst vorher unbewusst in der Sache taten, was wir durch unser Denken und Wünschen, Wollen und Handeln in die Dinge und Umstände hineinlegten.

Wichtiger als die Tatsachen sind darum die Ursachen... Und diese liegen in uns selbst. Weil wir selbst die Verursacher aller Tatsachen in unserem Dasein sind, muss jede Wandlung der Dinge in uns beginnen.





Esoteric Questions And Answers

Interessant ist in diesem Zusammenhang der Umstand, dass der geistige Meister der Krishna-Gemeinschaft, der alte Weise A. C. Bhaktivedanta Svami Prabhupada, am 1.7.1969 einen Brief an Mukunda Prabhu schrieb, in dem er auf die Frage Mukundas reagierte, die da lautete: "Wir haben mit den Beatles hier in London eine grandiose Musikveranstaltung erlebt, die Beatles helfen uns, eine schöne Platte mit Mantra-Songs aufzunehmen, und ich denke, dies könnte unser neues Feld der Aktivitäten werden, denn mit dieser neuen Pop-orientierten Mantra-Rock-Musik lassen sich viele Menschen erreichen. Was auch interessant ist in diesem Zusammenhang, wir könnten mit dieser Art Musik viel Geld verdienen, und so unseren neuen Tempel und unser Predigtprogramm besser finanzieren. Und da ich ja auch Musiker bin, würde ich gerne eine solche Aufgabe übernehmen, und dies neue Musik-Programm auflegen. Nun frage ich Dich, Srila Prabhupad, um Rat, was meinst Du als mein geistiger Meister zu diesem guten Plan?"

Swami Bhaktivedanta antwortete Mukunda Prabhu folgendermaßen:

"Lieber Mukunda Prabhu, ich weiss, Du bist ein guter Musiker, und natürlich hast Du den Hang zu musikalischer Unterhaltung, aber gegenwärtig ist es unsere Hauptaufgabe, die Sankirtan-Bewegung voranzubringen. Nun bringe also, so wie du es gerade machst, die Sankirtan-Party an verschiedene Orte, das wird der höchstgeschätzte Dienst sein. Wenn Du unsere Sankirtan-Bewegung mit irgendwelchen geschäftlichen Absichten verfälschst, wird sie sofort verdorben werden, sei daher in dieser Hinsicht sehr vorsichtig. Dein immer wohlmeinender Freund A. C. Bhaktivedanta Svami"

Wir sehen hier den Weitblick eines großen reinen Gottgeweihten. Swami Bhaktivedanta erkennt, dass, wenn die Devotes den Kirtan durch Rock 'n Roll verfälschen, er seine spirituelle Kraft verliert, und nur noch schöne melodische Musik darstellt, aber nicht mehr die reine unverfälschte Klangschwingung ist, die der Yuga Avatar, Sri Krishna Chaitanya, vor 500 Jahren einführte, und die geeignet ist, im Kali Yuga die Herzen zu reinigen vom Staub der Illusions-Energie Mayas. Kirtan soll ja helfen. die eigentliche Position des Lebewesens zu erkennen und entsprechend zu handeln, um sich Gott in liebevoller Weise zu ergeben.

Ein weiterer Brief Swami Bhaktivedantas an Tamal Krsna Prabhu verdeutlicht seine Wertschätzung für den heiligen Samkirtan. Tamal Krsna, der mit einer Gruppe Devotes durch die USA reiste und Kirtan zelebrierte (weil die von George Harrison produzierte Platte "The Hare Krsna Mantra" mit den Devotees überall zum Erfolg wurde), erinnert sich, dass Srila Prabhupada von der Idee begeistert war, das Chanten auf diese reine Weise in jeder Stadt und in jedem Dorf bekannt werden zu lassen. Das ist Lord Chaitanyas Plan, sagte Prabhupad mehr als einmal, und Sriman George Harrison half uns, den Plan zu verwirklichen.

Swami Bhaktivedanta schrieb am 30.10.1969 aus London an Tamal Krsna folgenden Brief:

"Lieber Tamal Krsna Prabhu, voller Vergnügen stelle ich fest, dass es Interesse zur Aufführung unserer Sankirtan-Party an verschiedenen öffentlichen Orten gibt. Dasselbe geschieht hier, und sie haben uns an solche Orte wie Amsterdam und Deutschland eingeladen. Wenn du das nun auch tun kannst, ist es sehr schön. Aber ändere nicht unsere Prinzipien. Die Ausübung geschieht bereits mit dem Kirtan. Es ist für uns nicht nötig, Künstler zu werden. Unser wichtigstes Anliegen ist Dienst für Krishna, nicht ein Publikum zu unterhalten. Wir sollen unsere Aufmerksamkeit nicht zu sehr auf Verbesserungen musikalischer Klänge richten. Die Leute sollten nicht irrtümlich annehmen, dass wir eine Musikgruppe sind. Sie müssen wissen, dass wir Geweihte von Sri Krishna sind. Unsere hingebungsvolle Handlung und Reinheit sollte so stark sein, dass es, wo auch immer wir die heiligen Namen chanten, so wie es Sri Krishna Chaitanya gelehrt hat, sofort einen großen Eindruck von Hingabe zu Krishna erweckt. Dein immer wohlmeinender Freund
A. C. Bhaktivedanta Swami"


Wir sehen, mit welcher Tiefenschärfe Swami Bhaktivedanta agiert, auf der einen Seite motiviert er den Beatle-Musiker George Harrison, dem heiligen Namen mittels seiner Musik zum Erfolg zu verhelfen, weil er um die Größe der Beatles wusste, auf der anderen Seite ermahnt er seine Schüler, den reinen Pfad des Kirtana nicht zu verlassen. Damit zeigt er, wie ein weiser Meister in jeder Lage richtig agiert und handelt. Er weiss, die Beatles bewegen sich in ganz anderen gesellschaftlichen und künstlerischen Kreisen, und an sie sind andere Maßstäbe anzulegen im Bezug auf ihr Interesse an Krishna-Bewusstsein und ihren Möglichkeiten, Prabhupad zu helfen. Seine Schüler aber ermahnt er, da sie sich ja schon für einen Yoga-Vorgang entschlossen haben, den Pfad der reinen Gestaltung nicht zu verlassen, weil das Vermischen der verschiedenen Pflichten und Aufgaben nie zum Erfolg führt. Es ist im Grunde ja auch ganz einfach. Der Musiker schreibt und spielt seine Musik, die ihm durch Gott im Herzen zugetragen wird, dies ist sein eigentliches Dharma, sich durch Musik den Ausdruck zu verschaffen, den er braucht, um glücklich zu sein. Und der Erfolg, den er damit hat, zeigt uns, ob jemand auch ein echter Musiker ist, und dies seiner Bestimmung wirklich entspricht.







(Srila Prabhupada - "The Acharya" Teil 2/5) mit deutschen Untertiteln bei YouTube)








Der Yogi, auch der Bhakti Yogi, ist aber nicht dafür bestimmt, es anderen gleich tun zu müssen, nur um des Erfolges willen, sein Weg ist nicht der des Handel treibenden, des Musikers, Handwerkers oder des Politikers, sondern sein Weg ist der des liebenden hingegebenen Bhaktas auf dem Wege zu Gott. Seine Pflichten unterscheiden sich völlig von denen eines Musikers zum Beispiel, diese Pflichten und Aufgaben eines Bhaktas werden von dem geistigen Meister festgelegt und sollten strikt und aufmerksam beachtet werden. Denn der geistige Meister ist das Maß aller Dinge, und solange er noch nicht selbst versteht zu unterscheiden, was richtig und was falsch ist, solange sollte er strikt den Anweisungen seines geistigen Meisters Folge leisten.

Der Guru wird für den Yoga-Aspiranten zum Gott, in ihn hat er vollstes Vertrauen, ihm vertraut er sich an, ihm folgt er, wie ein Kind dem Vater, bedingungslos auf dem befreienden Pfade des Yoga. Der geistige Meister wiederum zeigt durch sein eigenes tiefes Vertrauen in Gott und in seinen eigenen Guru, dass er qualifiziert ist, Schüler zu führen und richtig zu unterweisen auf dem Weg ins Yogische Bewusstsein (nicht zu verwechseln mit Maharishis yogischem Fliegen), damit der Schüler Selbst- und Gottes-Bewusstsein erlangt, als Ziel und Zweck seines Lebens.!






Symbole sind Fernrohre in die unsichtbare Welt

Manch einer hadert mit Gott, trotz besseren Wissens, und verlangt von ihm, dass er ihm seine Gesundheit, sein Vermögen, seine verlorenen Lieben wiedergebe. Ich sage, dem so Denkenden mangelt es leider an Einsicht, weil ihm die Selbsterkenntnis fehlt. Sie fehlt ihm deshalb, weil er sich nicht mit seinen Fragen einwärtswendet und der göttlichen Führung sein Vertrauen ausspricht. Täte er das aber, würde er erfahren, wie alle Nöte sich wenden, alles Leid sich löst und der Sinn und das Gute in allem ihm bewusst wird.!






... IN GEORGE WE TRUST ...



Sir Franky Crisp sagt...Der Gegenwart Gottes unbewusst, verschwenden wir unsere Zeit selbst beim Meditieren und Beten. (Sir Franky Crisp)






(*) Quellenangabe für Zitate:
  • Joshua M.Green (Yogeshvara Prabhu), Here Comes The Sun, Hannibal 2006
  • Geoffrey Guliano, Dark Horse
  • Bill Harry, The G.H. Encyclopedia




*Ende von Kapitel 3 *
* ... weiter mit ... Kapitel 4*


OM



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