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"A Hard Day's Night"

(16. April 1964 EMI Studios London)




Es war das erste Mal in meinem Leben, dass  Musik eine derartige Gefühlslawine lostrat. Ich erinnere mich noch genau, wie ich die Nummer mit meinem Freund Ron im Radio hörte. Wir saßen wie so oft in seinem room of the inner light und hörten Radio Caroline, dort wurden die neuen englishen Songs als erstes gespiel, lange bevor das deutsche Publikum davon erfuhr. Wir waren total aufgekratzt, ja es war für uns etwas völlig neuartiges, ein Song der uns tief bewegte, ein Song, der unser Leben zu verändern schien. Es war so ein Gefühl von Glück, Freude und Befreiung, das damals geradezu buchstäblich greifbar in der Luft lag.


(A Hard Day's Night bei YouTube)

Wie wir später erfuhren, hatte John Lennon den Song erst am Tage vor der eigentlichen Studio-Session fertig geschrieben, und die Beatles nahmen ihn in halsbrecherischen drei Stunden auf. Im Take One, zu finden auf der "Anthology 1" spürt man die Suche nach einer Struktur für das Solo, und George Harrison versucht sich zögernd an einem Riff auf seiner 12-saitigen Rickenbacker. Aber als die Beatles die Session und den Song um zehn Uhr abends beendeten, hatte sich Harrisons Part zum prägnantesten Element eines ihrer größten Hits gemausert. Seine Rickenbacker ist es, die die Harmonien über Lennons Eingangsakkord fließen läßt, sein klingelndes Arpeggio im Fade-Out gibt dem Ganzen die Note, die es benötigte. Und in der Mitte spielt er eines seiner flüssigsten Soli bis dahin überhaupt, einen leuchtenden Lauf aufsteigender Töne, die Produzent George Martin am Klavier aufgreift und beantwortet. George Martin wird zurecht der fünfte Beatle genannt,  nach meinem Dafürhalten.

< George Harrisons bemühter Sorgfalt ist es auch zu verdanken, dass viele Beatles-Songs ihren besonderen eingängigen Charakter aus dem Spiel der melodischen Rickenbacker erhielten. Seine berühmte Sorgfalt ist es auch, die essenziell zum Arbeitsprozess der Beatles gehörte, er war die ausgleichende Kraft zwischen Lennons Sturm und Drang und McCartneys melodischer Leichtigkeit.




(Peter Sellers A Hard Day's Night bei YouTube)

Peter Sellers war für George sowas wie ein echter
guter alter Freund, auch von Ravi Shankar und später auch von den Devotees. Alle drei sind mal in Disneyland Florida, gesichtet worden, wo sie zusammen in einem Baumstamm auf einer Wildwasserbahn unterwegs waren. Ravi Shankar und Peter Sellers waren auch mit an Bord des fliegenden Tempels, als George seine Amerika -Tournee 1974 kreuz und quer durch die Staaten unternahm.
Peter Sellers Beatle-Interpretationen sind also gewiss immer auf das Wohlwollen von George und den anderen gestoßen, hatten seinen Segen, weil Peter damals zur Familie gehörte.  Auch sein Spätwerk als "The Gardener" ist völlig im Sinne des Gärtners George Harrison gewesen,
und zeigt uns eine Facette des Gärtnerdaseins, das auch George teilte und verinnerlicht hatte.




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