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"The Inner Light"

 (von George Harrison, 08.02.1968,
Abbey Road Studios, London)



Eine Hymne an die Sinne

Bei diesem Song handelt es sich um die letzte von George Harrisons indischen Aufnahmen für die Beatles. Die Aufnahmen wurden im HMV (His Masters Voice)-Studio in Bombay aufgenommen. Dort verbrachte Meister Harrison fünf Tage, um die indischen Klänge für sein Solowerk "Wonderwall" aufzunehmen. Und im Grunde war "The Inner Light" sowas wie eine Vorab-Single für Wonderwall, ein kleiner Vorgeschmack, könnte man sagen, von dem, was auf Wonderwall zu erwarten sei, da wird sich Meister Harrison dann ausleben und die erste Weltmusik-Platte machen. Diese LP Wonderwall ist im Grunde sowas wie " the best of two worlds - East meets West - oder Yin and Yang.

Bei diesem außergewöhnlichen Stück "The Inner Light" handelt es sich um ein wahres Solo von George, denn Paul und John haben nur zum letzten Mix ein paar vokale Overdubs beigesteuert.


("The Inner Light" bei YouTube)


The Inner Light ist eine weitere Hymne an die Sinne. Der Text lehnt sich weitgehend an eine Übersetzung des chinesichen Tao Te King an, welches von dem Weisen Lao Tse (d.h. der alte Meister) 300 v. Chr. stammte. Lao Tse läßt in seinen weisen Worten die ewigen Wahrheiten erkennen. Hier ein Beispiel :

"Ohne aus dem Haus zu treten / kann man die Welt erkennen / ohne aus dem Fenster zu blicken / kann man des Himmels Sinn sehen / je mehr einer aus sich herausgeht / desto weniger kann er in sich gehen / also erzielt der Weise sein Ziel ohne zu wandern / er ruft deinen Namen ohne sich umzuschauen / er tut nichts und erlangt alles. Wer andere kennt / ist klug / wer sich selbst kennt / der ist erleuchtet und weise / wer andere bezwingt / der ist stark / wer sich selbst bezwingt / ist ein Held / wer genug hat / ist reich / wer Milde will / dessen Wille geschieht / wer seinen Platz nicht leichtsinnig verläßt / wird überall seinen Platz finden / wer sich von dem Tod nicht töten läßt / lebt ewig ."

LSD hatte den Forschergeist von Sir George geweckt und befruchtet. Forschen nach dem Sinn des Lebens, woher komme ich, und wohin gehe ich, warum überhaupt lebe ich, war in dieser Phase der Beatles aus allen Kulturen sehr erwünscht.!

George Harrison erinnert sich in seinem Buch "I Me Mine" :
"The Inner Light came really, from Within You, Without You. There was a David Frost show on television about meditation - Maharishi Mahesh Yogi was interviewed, on tape with John Lennon and myself live, and amongst many others in the audience was Juan Mascara who is the Sanskrit teacher at Cambridge University. He wrote me a letter later saying .... a few days ago two friends from abroad gave me the recording of your song Within You Without You. I am very happy, it is a moving song, and may it move the souls of millions, and there is more to come, as you are only beginning on that great journey. He also send me a copy of a book called " Lamps of Fire " and in this letter he says .... might it not be interesting to put into your music a few words of Tao, for example number 48, page 66 of the book. And thats where the words to The Inner Light come from, it's a translation from the Tao Te Ching. His letter is reproduced here together with the page from the book. The instruments were all Indian, all played by Indian musicians and recorded in H.M.V. Studios in Bombay. I think the song went unnoticed by most people, because I was getting a bid out of it as far as Western popular music was concerned, at that period. In the original poem, the verse says, Without going out of my door, I can know the ways of heaven. And so to prevent any misinterpretations - and also to make the song a bit longer. I did repeat that as asecond verse but made it : Without going out of your door, You can know all things on earth Without looking out of your window, You can know the ways of heaven. - so that it included everybody. The song was written especially for Juan Mascaro because he sent me the book and is a sweet old man. It was nice, the words said everything."
Amen.

Seine Heiligkeit der Maharishi allerdings hegte auch Hoffnungen auf eine erfolgreiche Plattenkarriere. Die Verhandlungen mit dem Liberty Label über ein Spoken-Word-Album waren bereits abgeschlossen. Mißtrauisch wurden die Beatles aber über den Vorschlag des Maharishis, die Beatles könnten doch Teile ihres Einkommens, auf dem schweizerischen  Nummernkonto ihrer heiligen Unsterblichkeit  parken. Das Magazin "Private Eye" karikierte den Guru daraufhin als "Sehrreichi Vielgeldi Yogi Bär"!


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harifan